Neckarsulm, 18.03.2025
Nr. 1/2024

"Stoppt den Kahlschlag!" - Beschäftigte der Firma Robert Bosch GmbH in Abstatt demonstrieren für die Zukunft ihres Standorts

Neckarsulm - Bundesweit wehren sich die Beschäftigten des Industriekonzerns Bosch gegen den geplanten Abbau von Tausenden Arbeitsplätzen. "Um gegen die Sparpläne des Konzerns zu demonstrieren, fahren wir mit über 500 Beschäftigten aus Abstatt, mit Kolleginnen und Kollegen der Außenstandorte in Vaihingen und Bietigheim, am 20.03.2024 zum Bosch-Aktionstag auf der Schillerhöhe in Gerlingen", so Bianka Hamann, von der IG Metall Heilbronn-Neckarsulm.

Michael Unser, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Heilbronn-Neckarsulm: "Trotz steigender Gewinne plant Bosch den Abbau Tausender Jobs. Das ist eine Gefahr für die Innovationskraft und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. So gestaltet man nicht die Transformation - das ist ein Kahlschlag. Wir fordern das Management auf, endlich ernsthaft mit uns über konstruktive Alternativen zu verhandeln, die das Unternehmen fit machen für die Zukunft."

Helmut Meyer, Betriebsratsvorsitzender, Robert Bosch GmbH Abstatt: "Unser Standort lebt von zukunftsweisenden Entwicklungsaktivitäten für Fahrwerksysteme, automatisiertes Fahren und Fahrerassistenzfunktionen. Wenn jetzt vor allem innovative Entwicklungen eingestellt werden oder nur noch an anderen Standorten im Ausland weiter vorangetrieben werden sollen, dann gefährdet das die Zukunftsperspektive für uns und dagegen wird sich die Belegschaft in Abstatt gemeinsam mit den anderen Standorten wehren. Wir brauchen eine nachhaltige Perspektive als Entwicklungsstandort und auch für die administrativen Aktivitäten der Produktbereiche an unserem Standort."

Im Bereich Bosch Mobility Solutions wurden in den vergangenen vier Jahren bereits 4.000 Stellen abgebaut. Nun sollen nach den Plänen des Managements weitere 3.000 allein in diesem Bereich folgen. In anderen Geschäftsbereichen sollen zusätzlich 2.500 Stellen gestrichen werden. Über betriebsbedingte Kündigungen können die Abbaupläne nicht abgewickelt werden, das verhindert eine Zukunftsvereinbarung zumindest bis zum Jahr 2027.

Die IG Metall kritisiert die Pläne scharf, zumal der Konzern gleichzeitig im Ausland investieren will. Gewerkschaft und Betriebsrat warnen vor einer langfristigen Schwächung der Standorte in Deutschland. Sie fordern das Management auf, gemeinsam mit den Belegschaftsvertretern tragfähige Zukunftsalternativen zu entwickeln.

Die IG Metall und der Bosch-Gesamtbetriebsrat haben gemeinsam zu einem bundesweiten Bosch-Aktionstag aufgerufen. An über 20 Bosch-Standorten treffen sich Beschäftigte, um mit Kundgebungen und öffentlichen Aktionen gegen die Abbaupläne des Managements zu protestieren. Die größte Kundgebung findet vor der Bosch-Hauptverwaltung in Gerlingen bei Stuttgart statt.

Kontakt:
Bianka Hamann
IG Metall GS Heilbronn-Neckarsulm
Tel.: 0160-5330031
bianka.hamann@igmetall.de

Helmut Meyer
Betriebsratsvorsitzender der Robert Bosch GmbH, Standort Abstatt.
Tel.: 0160-93986925
helmut.meyer@de.bosch.com