7.000 Warnstreikende in Neckarsulm
Von einem "überwältigenden Anblick" sprach Michael Unser, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Heilbronn-Neckarsulm, zu Beginn des Warnstreiks am Tor 6 der Audi AG in Neckarsulm. Über 7.000 Kolleginnen und Kollegen aus den Betrieben Audi, KS Kolbenschmidt, KS ATAG, MSI Neuenstadt und Anderssen folgten dem Aufruf der IG Metall und legten ihre Arbeit nieder.
Rudolf Luz, erster Bevollmächtigter der IG Metall im Unterland, kritisierte das Angebot der Arbeitgeberseite über eine Entgelterhöhung von 3 Prozent mit einer Laufzeit von 14 Monaten: "Das entspricht gerade einmal dem Ausgleich der Preissteigerungsrate. Die Betriebe schreiben derzeit Rekordgewinne. Wir wollen auch ein Stück vom Kuchen haben."
Jürgen Mews, Leiter des Vertrauenskörpers bei Audi betonte, dass eine Erfolgsbeteiligung eine Tariferhöhung nicht ersetzen kann: "Eine Tariferhöhung bleibt für die Beschäftigten auch dann spürbar, wenn der Unternehmenserfolg einmal ausbleibt." Gleichzeitig kritisierte Mews die hohe Zahl an Leiharbeitern in Deutschland: "Die Zahl der Leiharbeiter in diesem Land liegt bei über einer Million. Wir brauchen dringend mehr Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats beim Thema Leiharbeit."
Heinrich Kmett, Vorsitzender des Standortbetriebsrats KS, betont die Kampfbereitschaft der IG Metall in den kommenden Wochen: "Wir sind viele und wir lassen uns nicht spalten. Nicht die Manager haben die derzeitigen Unternehmenserfolge zu verantworten, sondern die Beschäftigten."
Letzte Änderung: 21.01.2015