Die tödlichste Außengrenze der Welt

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29.07.2019 Über unsere Veranstaltung am 22.07.2019

"Die tödlichste Außengrenze der Welt - Seenotrettung im Mittelmeer (Eröffnungsveranstaltung)"

Am 22.07.2019 fand die Eröffnungsveranstaltung zur Fotoausstellung Angekommen/ Shame! von Thomas Bollmann der IG Metall Heilbronn-Neckarsulm im Heilbronner DGB Gewerkschaftshaus statt. Bei der Veranstaltung berichteten auch Vertreterinnen und Vertreter der "Solidarity at Sea" und der Seaeye Crew.

Nachdenklich stimmen die Bilder des Künstlers Thomas Bollmann, dessen Ausstellung in der IG Metall Geschäftsstelle Neckarsulm die nächsten drei Monate zu sehen ist. "Genau das soll meine Ausstellung Shame auch auslösen", sagt Thomas Bollmann während der Veranstaltung im DGB-Haus in Heilbronn. Seine Bilder zeigen das "angekommen" in Europa - Familien, Gruppen, Einzelne - Menschen die versuchen nach ihrer geglückten Flucht in ein normales Leben zu finden. Er stellt nochmal klar, dass wir als Europäer eine Mitverantwortung dafür tragen, was vor unserer "Haustür" im Mittelmeer tagtäglich geschieht.

Olaf Oemichen, der selbst schon mit der NGO Seaeye auf Rettungsmission im Mittelmeer war, erzählt sehr realitätsnah von seinen Einsätzen.
16.346 Menschen sind allein von Anfang 2015 bis Mitte 2018 im Mittelmeer ertrunken, zusätzlich fand man in diesem Zeitraum 190 leere Schlauchboote. "Das ist die Zahl, die von den Behörden erfasst wurde", so Olaf Oemichen. "An die Zahl 16.346 (entspricht circa der Einwohnerzahl des Stadtteils Heilbronn-Sontheim) müssen wir leider nochmal eine Null anhängen, dann bewegen wir uns im realistischen Bereich".

Die Menschen, die sich in der privaten Seenotrettung engagieren, machen das auf eigene Kosten und bringen dafür ihre regulären Urlaubstage ein. Alleine durch die eindrücklichen Bilder und Videoaufnahmen die er den Teilnehmern zeigt, wird schnell klar, welchen psychischen Belastungen die Helfer bei solchen Einsätzen ausgesetzt sind. Im Saal des DGB Hauses war es so still, dass man Sprichwörtlich die Stecknadel fallen hören konnte und ein Blick in die Gesichter sprach Bände über die Betroffenheit.

Katharina Bergmann von "Solidarity at Sea" stellt uns sehr eindrucksvoll dar, mit welchem ungeheurem Aufwand einige Länder wie zum Beispiel Italien die Retter*innen kriminalisieren und welche Sanktionen (meist Haftstrafen) den Personen für das Retten von Menschenleben drohen. Die Crew der Iuventa10 steht aktuell in Italien vor Gericht und muss sich dort für eine ihrer Missionen verantworten. Den Crewmitgliedern drohen jeweils bis zu 20 Jahre Haft, weil sie bei ihrem Einsatz Menschen vor dem sicheren Tod durch Ertrinken gerettet haben.

"Es ist beschämend zu sehen, welches Leid Menschen auf der Suche nach Sicherheit und einem besseren Leben aushalten müssen - wenn sie es überhaupt schaffen lebend europäisches Festland zu erreichen" spricht Michael Unser, Geschäftsführer der IG Metall Heilbronn-Neckarsulm. "Wir dürfen unsere Augen nicht verschließen was an Europas Außengrenzen tagtäglich passiert. Wir müssen unserer gesellschaftlichen Pflicht als größte unabhängige Gewerkschaft der Welt nachkommen und für dieses Thema sensibilisieren. Menschen zu retten ist kein Verbrechen! Respekt vor jedem Leben! So Michael Unser und Christian Agocs Gewerkschaftssekretär und Organisator der Veranstaltung.

"Wir freuen uns, dass wir die Fotoausstellung bei uns zeigen können und laden gerne ein, diese in unseren Räumen zu besichtigen", Michael Unser.

Ansprechpartner
Christian Agocs
Telefon: +49 (0) 7132 / 938110 | Fax: +49 (0) 7132 / 938130 |
Mobil: +49 (0) 151 / 292311251
E-Mail: christian.agocs@igmetall.de

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Letzte Änderung: 29.07.2019